Lukas Meiler (Team Vorarlberg) - Foto: Reinhard Eisenbauer/Cycling Austria

Winter und Primozic gewinnen die Road Cycling League Austria 2023

Der Deutsche Lukas Meiler (Team Vorarlberg) und die Ungarin Petra Zsanko (Massi Tactic Women’s Team) sind die Sieger des finalen Laufes der road cycling league Austria 2023. Die Beiden setzten sich im schweren Finale der heimischen Radbundesliga beim Mühlviertler Hügelwelt Classic in Königswiesen durch. In der Gesamtwertung gab es mit dem Slowenen Jaka Primozic (Hrinkow Advarics) sowie der Steirerin Elisa Winter (Union Raiffeisen Radteam Tirol) zwei neue Sieger in der Ligatabelle.

Heiße Temperaturen und ein dauerndes Auf und Ab in der Streckentopographie sorgte sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern für ein beinhartes Ausscheidungsrennen und schon früh lösten sich die entscheidenden Gruppen aus dem Feld. Schon nach der ersten großen Schleife rund um Königswiesen fanden sich Meiler und sein Teamkollege Colin Stüssi, der zuletzt die Portugal-Rundfahrt für sich entscheiden konnte, in der Spitzengruppe des Tages wieder. Diese, welche zuerst aus zehn Fahrern bestand, wurde von Runde zu Runde kleiner, bis dann die beiden Vorarlberg-Fahrer als Duo in die letzte kurze Schlussrunde, die mit einem Gravel-Segment als auch einem bis über 20 Prozent steilen Schlussanstieg aufwartete, gingen.

„Wir wollten unbedingt das letzte Ligarennen gewinnen und damit unseren Gesamtsieg in der Teamwertung absichern. Dass es dann sogar mit einem Doppelsieg klappt, ist schon sehr besonders“, freute sich Meiler, der im Vorjahr schon ein Rennen der road cycling league Austria in Wieselburg für sich entscheiden konnte. Seite an Seite überquerte er mit seinem Teamkollegen Stüssi die Ziellinie, der ihm dann leicht den Vortritt ließ.

Tagesdritter wurde der beste U23-Fahrer des Tages, der Niederösterreicher Alexander Hajek (Tirol KTM Cycling Team). 47 Sekunden kam er hinter dem Duo im Ziel an und freute sich über das Podium bei seinem Bundesliga-Abschied: „Ich wollte bei meinem letzten Ligarennen noch einmal vorne landen und ich bin ganz happy, dass mir das gelungen ist.“ Ab der kommenden Saison wird Hajek für Bora – hansgrohe in der WorldTour, der höchsten Ebene des internationalen Straßenradsports aktiv sein. Riccardo Zoidl (Felbermayr Simplon Wels), zweifacher Sieger des Rennens, wurde Vierter vor dem erfahrenen Hans-Jörg Leopold (ARBÖ Raiffeisen Feld am See). Auf dem sechsten Platz des Tages landete Sebastian Putz (Tirol KTM Cycling Team).

Mit der so stark besetzten Ausreißergruppe war auch die Entscheidung in der Liga früh getroffen. Denn um den Führenden Primozic noch vom Gesamtsieg zu verdrängen, hätte der Gewinner von 2021, der Steirer Moran Vermeulen (Team Vorarlberg), einen Spitzenplatz gebraucht. Doch der Slowene deckte das Hinterrad von Vermeulen gut ab und sicherte so seinen ersten Ligagesamtsieg ab. Die beiden Kontrahenten um den Ligagewinn landeten auf den Plätzen 13 für Primozic und 19 für Vermeulen, womit sich der Slowene heuer die Liga-Krone aufsetzen darf. Über 100 Punkte hatte er nach sieben Rennen Vorsprung gegenüber dem Steirer.

„Ich musste heute nur auf Moran aufpassen, was keine allzu schwere Aufgabe war. Aber die Müdigkeit der Saison steckt mir schon so in den Beinen. Ich bin froh, dass es mir jetzt als ersten Fahrer meines Teams gelungen ist, die Ligagesamtwertung zu entscheiden“, strahlte der Slowene.

Emanuel Zangerle (Felbermayr Simplon Wels) landete in der Endtabelle auf dem dritten Rang. Der Italiener Riccardo Verza (Hrinkow Advarics) wurde Vierter vor Daniel Federspiel (Felbermayr Simplon Wels). Die U23-Gesamtwertung sicherte sich Hajek mit einem Vorsprung von 14 Punkten gegenüber Maximilian Kabas (WSA KTM Graz p/b Leomo). Paul Buschek wurde 29 Zähler dahinter Dritter. Der Wiener war noch als Führender der Nachwuchswertung in das finale Rennen gegangen. In der Mannschaftswertung baute das Team Vorarlberg seine Führung mit dem Doppelsieg weiter aus und fixierte den Gesamterfolg vor den Vorjahressiegern Hrinkow Advarics und Felbermayr Simplon Wels.

Im Rennen der Frauen setzte sich die Ungarin Zsanko gegen die Steirerin Elisa Winter durch. Damit sicherte sich Winter den Gesamtsieg in der road cycling league Austria. „Ich bin überglücklich über das Endergebnis. Die Beine haben ein gutes Ergebnis versprochen“, strahlte die junge Athletin aus Gleisdorf, die gleich in ihrem ersten Profijahr sich den Ligagesamtsieg sichern konnte und ein weiteres Nachwuchsversprechen des heimischen Frauenradsport ist.

Den dritten Platz eroberte Sabine Stadler (ARBÖ Rapso Knittelfeld), die damit zweite in der Gesamtwertung der heimischen Radbundesliga wurde. "Ich hatte mir ein bisschen mehr erhofft", schilderte die Lokalmatadorin, die auch im Vorjahr als Dritte am Podium stand. Zur Rennmitte musste der finale Lauf der Frauen für etliche Minuten angehalten werden aufgrund eines Sturzes einer Athletin. "Das hat meinen Rhythmus ein wenig durcheinandergebracht", schilderte die Oberösterreicherin, die zwei Sekunden hinter den ersten beiden des Tages eine vierköpfige Fahrerinnengruppe anführte. Die Britin Amalie Cooper (Union Raiffeisen Radteam Tirol) wurde Vierte vor Magdalena Bernhard (PBIKE.at) und Cyclocross-Spezialistin Nadja Heigl (SU Bikestore.cc).

Die 19-jährige Winter ist die bislang jüngste Siegerin der road cycling league Austria. Mit einem Vorsprung von 135 Zählern sicherte sie sich souverän die Gesamtwertung vor Stadler und Heigl. Cooper wurde Vierte vor Laura Rumpl (ARBÖ Rapso Knittelfeld). Die Mannschaftswertung ging an ARBÖ Rapso Knittelfeld vor Union Raiffeisen Radteam Tirol und den Vorjahressiegerinnen Cookina Graz.

Endstand der Frauen nach sieben Rennen:
1. Elisa Winter (AUT/Union Raiffeisen Radteam Tirol) 703 Punkte
2. Sabine Stadler (AUT/ARBÖ Rapso Knittelfeld) 568
3. Nadja Heigl (AUT/SU Bikestore.cc) 498
4. Amalie Cooper (GBR/Union Raiffeisen Radteam Tirol) 478
5. Laura Rumpl (AUT/ARBÖ Rapso Knittelfeld) 365

Endstand Teamwertung Frauen:
1. ARBÖ Rapso Knittelfeld 195 Punkte
2. Union Raiffeisen Radteam Tirol 181
3. Cookina Graz 152
4. La Musette Radunion 106

Endstand der Männer nach sieben Rennen:
1. Jaka Primozic (SLO/Hrinkow Advarics) 853 Punkte
2. Moran Vermeulen (AUT/Team Vorarlberg) 745
3. Emanuel Zangerle (AUT/Felbermayr Simplon Wels) 617
4. Riccardo Verza (ITA/Hrinkow Advarics) 571
5. Daniel Federspiel (AUT/Felbermayr Simplon Wels) 537

Endstand Teamwertung Männer:
1. Team Vorarlberg 187 Punkte
2. Hrinkow Advarics 170
3. Felbermayr Simplon Wels 140
4. Tirol KTM Cycling Team 137
5. WSA KTM Graz p/b Leomo 109

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