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Rudi Mitteregger (1944 - 2024) - Fotos: Imago Images

Der heimische Radsport trauert um Rudi Mitteregger (1944-2024)

Am 27. November hätte Rudi Mitteregger seinen 80. Geburtstag gefeiert. In der vergangenen Nacht ist der Steirer leider verstorben. Cycling Austria erinnert und gedenkt einem der ganz Großen des heimischen Straßenradsports.

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Der Österreichische Radsport trauert um Rudi Mitteregger (Foto: Imago Images/Werek)

Aufgewachsen in Gaal in der Steiermark gehörte Mitteregger in den 70er Jahren zu den absoluten Sportsuperstars des Landes. Jahr für Jahr begeisterte er im Duell mit seinem Kontrahenten aus Tirol Wolfgang Steinmayr die heimischen Radfans bei der Österreich Rundfahrt. Dreimal gewann Mitteregger die Tour, viermal Steinmayr, wobei der Steirer zumindest das Glocknerkönig-Duell mit 4-2 für sich entscheiden konnte.

 

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Rudi Mitteregger (li.), Wolfgang Steinmayr (mi.) und Karl Schmetterer (re.) bei der Bayern-Rundfahrt 1973 (Foto: Imago Images/Werek)

1968 feierte er, im Alter von 23 Jahren, seinen ersten Etappensieg auf der Karneralm und fuhr sich langsam in die Favoritenrolle bei der Österreich Rundfahrt, welche er 1970 erstmals für sich entscheiden konnten. Es folgten die Siege 1974 und 1977, vor allem ersterer unvergessen durch seinen Wutausbruch am Gaberl, als er vor der TV-Kamera lange auf sein Betreuerauto warten musste, während Kontrahent um Kontrahent an ihm vorbeizog.

Zweimal nahm er für Österreich an den Olympischen Spielen teil, 1972 in München und 1976 in Montreal. Eine weitere Teilnahme 1984 scheiterte an einem Sturz und Herzproblemen, weswegen er seine Karriere ein Jahr zuvor beendete. Einen besonderen Doppelerfolg feierte er 1981 auf der Wiener Höhenstraße, als er mit einem Teamkollegen das sowjetische Nationalteam rund um den amtierenden Olympiasieger Suchorutschenkow bezwang und hinter Hans Lienhart einen rot-weiß-roten Doppelsieg fixierte.

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Harald J. Mayer und Rudi Mitteregger im Gespräch bei der Österreich Rundfahrt (Foto: Imago Images/GEPA/Grebien)

Mit dem Rad als auch dem Radsport blieb der Bundesheersoldat bis zu seinem Ende eng verbunden, war immer ein gern gesehener Gast bei den Radsportveranstaltungen in Österreich. "Ich möchte der Familie von Rudi als auch seinen Freunden mein herzliches Beileid aussprechen. Er war ein Vorbild für den heimischen Radsport und seinen Verband Cycling Austria. Viele Jahre durfte ich ihn noch als Toursprecher begleiten und habe mich immer über seine Besuche bei der Rundfahrt in späteren Jahren gefreut", erklärte Cycling Austria Präsident Harald J. Mayer.

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