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Foto: Mario Stiehl/ÖRV

ÖRV präsentiert neues Trainerteam für die Straße

Mit dem gebürtigen Niederländer Frank Pennings und dem Steirer Stefan Sölkner hat der Österreichische Radsport-Verband (ÖRV) sein Trainerteam auf der Straße neu aufgestellt. Vor allem der Nachwuchs und die Ausbildung sowie Wegbegleitung der jungen Talente wird im Vordergrund der Arbeit des neuen Duos stehen.

„Wir wollen neue Akzente auf der Straße setzen, haben mit Frank einerseits einen sehr erfahrenen Mann geholt und mit Stefan einen jungen, aufstrebenden Trainer nun engagiert. Ich bin sehr überzeugt von beiden, sie haben ein unglaubliches Know-How. Das große Ziel ist es, wieder mehr junge Athleten auf die Straße zu bringen und ihnen eine gute Struktur zu bieten“, erklärte ÖRV-Sportdirektor Christoph Peprnicek.

Der 52-jährige Pennings folgt damit Jure Pavlic, der 2019 die Agenden von Franz Hartl übernahm und vorher für den Nachwuchs tätig war. „Ich möchte mich herzlich bei Jure für seine jahrelange Arbeit bedanken, der sich in den letzten Jahren gut um den Nachwuchs gekümmert hat“, so Peprnicek. Pennings ist auch als Sportlicher Leiter beim Tirol KTM Cycling Team, einer der heimischen Profiteams aktiv. Diese Aufgabe wird er parallel zu seiner neuen Tätigkeit als Nationaltrainer Straße ausführen. „Für mich ist das nichts neues, auch in den Niederlanden haben wir das so gehandhabt bei Rabobank damals. Es ist ein Vorteil, da ich vor allem die jungen Athleten in den Ligarennen direkt beobachten kann und ihre Ergebnisse noch besser analysieren kann“, berichtete Pennings, der selbst als Elite-Amateur fuhr und aus Eindhoven stammt.

Dort machte er auch seine ersten Erfahrungen als Trainer, machte eine Berufsausbildung als Coach und gestaltete noch als aktiver Fahrer erste Trainingspläne für seine Teamkollegen. Nachdem er für mehrere Jahre als Nachwuchstrainer auf der niederländischen Clubebene aktiv war, wurde er 2010 vom Niederländischen Verband engagiert und betreute dort im Nachwuchs die Klassen U23, Junioren und später auch Juniorinnen.

Junioren als wichtigste Gruppe

Dabei gingen heutige Stars wie Tom Dumoulin, Mathieu van der Poel, Fabio Jakobsen oder Dylan Groenewegen durch seine Hände. „Es sind schöne Erinnerungen, wenn ich an die Nations Cup-Einsätze mit ihnen zurückdenke. Viele, die wir damals betreuten, sind heute ganz oben in ihrem Sport zu finden“, so der 52-Jährige.

Nach vielen Jahren beim Verband wechselte er auf die Continentalebene, betreute zwei Jahre lang ein niederländisches Team und seit 2020 ist er bei der Mannschaft von Thomas Pupp als Sportlicher Leiter aktiv. „Die Ziele können nie hoch genug gesteckt sein“, blickte er auf seine Arbeit als neuer Trainer der österreichischen Straßenmänner voraus.

„Österreich hat viele gute Radprofis derzeit. Wir müssen sie als Vorbilder nutzen, um mehr Nachwuchs zu generieren. Mit sechs Continentalteams verfügt Österreich über eine gute Infrastruktur und auch die nötige Konkurrenz. Nur so kannst du das Niveau steigern“, analysierte er die aktuelle Lage im heimischen Radsport.

Vor allem aber in den Nachwuchskategorien will er ansetzen, um das Leistungsniveau weiter zu steigern: „Die Junioren sind unsere wichtigste Gruppe. Es ist wichtig dort aus guten Athleten gute Radsportler zu formen. Wichtig ist aber auch der Spaß, denn der muss immer im Vordergrund stehen. Radsport, vor allem die Straße ist ein hartes Terrain, da ist das Lächeln immer ein guter Motivator“, so Pennings.

Von der Nordischen Kombi zum Radsport

Und in jenem Bereich setzt der heimische Verband mit Sölkner auf einen jungen Trainer. Der 24-Jährige kommt eigentlich aus dem Wintersport, war Nordischer Kombinierer und machte auch in diesem Bereich seine ersten Trainererfahrungen. In den letzten Jahren war er auch als Elitefahrer unterwegs in Österreich und betreute einige Athleten in der von ihm gegründeten „Ausdauerwerkstatt“ als Trainingswissenschaftler.

„Ich bin immer gerne am Rad gesessen, es war mein Alternativtraining Nummer eins im Sommer. Das Interesse war immer groß und umso mehr freue ich mich jetzt auf meine neue Aufgabe“, so der 24-Jährige, der im ersten Jahr sich gemeinsam mit Richard Kachlmaier um die jüngsten im ÖRV-Kader kümmern wird. „Mit ihm sind wir sicher sehr gut aufgestellt für die Zukunft und wir spüren zum einen schon den frischen Wind und freuen uns zugleich auf dieses neue Projekt“, erzählte ÖRV-Sportdirektor Peprnicek.

„Der Radsport ist extrem vielseitig und der Straßensport hat auch so unterschiedliche Facetten. Ich freue mich schon die jungen Athleten jetzt kennenzulernen, mit ihnen zusammenzuarbeiten und zu schauen, wohin es in den nächsten Jahren mit ihnen gehen kann“, blickte Sölkner auf seine Aufgaben voraus.

Erfahrungen im Trainerbereich konnte er schon seit dem Ende seiner Karriere im Nordischen Bereich sammeln. „Ich denke allgemeine Dinge wie die Managementaufgaben, beginnend bei dem Umgang und der Kommunikation mit den Athleten oder der Organisation von Wettkämpfen und Trainingslagern können ja sehr ähnlich umgesetzt werden und sind nicht an eine Sportart gebunden“, so der Trainingswissenschaftler aus der Steiermark. Durch seine eigene Straßenerfahrung kann er auch auf diesem Gebiet wertvolle Erfahrungen mitnehmen.

„Mit dem neuen Team haben wir sicher eine gute Kombination gefunden und wir freuen uns schon auf den gemeinsamen Weg, den wir nun für den Österreichischen Radsport bestreiten“, blickte ÖRV-Sportdirektor Peprnicek voraus.

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