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Collage: Arne Mill/Cycling Austria

Kuipke-Premiere für Raphael Kokas beim legendären Sixdays in Gent

Das Sechstagerennen in Gent zählt zu den wohl traditionsreichsten Radsportveranstaltungen Belgiens. Seit über 100 Jahren wird im Velodrom Kuipke auf der nur 166,67 Meter langen Bahn das wohl prestigeträchtigste Bahnradevent abseits der Weltmeisterschaften ausgetragen. Noch heute erzählen die älteren Zuseher dort mit feuchten Augen die Geschichten rund um Patrick Sercu und Eddy Merckx, die in den 70er-Jahren die heimischen Fans begeisterten. Der Wiener Raphael Kokas feierte in der U23-Klasse in diesem Jahr seine Kuipke-Premiere.

„Die Stimmung in der Halle ist wirklich unglaublich. Das ist eine große Party über sechs Tage lang, quasi das Oktoberfest Belgiens“, berichtete der 19-Jährige, der eigentlich mit seinem Landsmann Maximilian Schmidbauer als topgesetzte Paarung in den U23-Bewerb hätte gehen sollen. Doch nach seinen guten Auftritten bei der UCI Track Champions League, legte Schmidbauer eine Wettkampfpause ein, weshalb Kokas den Lokalmatador Renzo Raes als neuen Partner bekam.

Das Duo startete gut in den ersten Tag. Raes wurde Zweiter in seinem Punkterennen, als Duo gab es Platz vier bei der Bahnrunde. Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen musste sich Kokas aber erst an die kurze Bahn, aber auch die Übersetzung gewöhnen. „Ich bin noch nie auf so einer kurzen Bahn gefahren und dadurch sind die Rennen ganz anders. Und wir hatten ein Übersetzungslimit von 52x16, sowas bin ich zuletzt in der U17 gefahren“, berichtete der junge Wiener.

Nach dem vierten Tag musste aber auch sein Ersatzpartner krankheitsbedingt passen, weshalb Kokas die letzten Tage nur als Zuseher verbringen konnte. Dennoch nahm er viel von dem ungewöhnlichen Event mit. „Es war lustig und hat mir viel Erfahrung gebracht. Ich hoffe in den nächsten Jahren aber auch mal in der Elite hier an den Start gehen zu dürfen. Den U23-Bewerb gewannen die beiden Briten Elliot Rowe und Williams Salter, in der Elite siegte Belgiens Paradeduo Lindsay De Vylder und Robbe Ghys vor ihrem frenetischen Heimpublikum.

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