ÖSTM-EZF - Tchibo Top.Rad.Liga - Espresso

Sehr unglücklich schlich der regierende Straßenstaatsmeister Lukas Pöstlberger zu Fuß im Zielbereich herum. Seine schweren Stürze bei der Tour de Bretagne haben ihre sichtbaren Spuren hinterlassen: einbandagierte Hand, dick verkrustetes Schienbein, geschwollenes Knie, ein Bluterguss an der Stirn. Ärztliches Startverbot, erst in rund zehn Tagen wird der Schwanenstädter wieder mit dem Training beginnen können. Pöstlberger hat heuer noch kein einziges Rennen der Tchibo Top.Rad.Liga bestritten.

Eine gewaltige Schrecksekunde erlebte Elite-Fahrer Dennis Paulus (Gourmetfein Wels). Unmittelbar nach dem Start flog er von der meterhohen hölzernen Startrampe unsanft aufs Straßenpflaster. Sein Sattelstütze war gebrochen, Paulus konnte mit repartierter Maschine wenig später aber doch noch starten.

Radsport total im Bezirk Wels-Land: Mehr als sechzig Funktionäre und Feuerwehrleute hatten für eine völlige Sperre des 22,5 km langen Kurses während der Fahrt der Damen und Elite gesorgt. Ein weiterer Rekord, auf den der Veranstalter-Klub RC Grassinger Lambach stolz sein darf: 437 Nennungen waren für das Einzelzeitfahren eingegangen, von der U-15 bis zu den Masters, ein wahres Zweirad-Fest. Noch sehr viel mehr Menschen haben den sommerlichen Feiertag genutzt, um nach dem Rennen die populäre Mostschenke in Offenhausen zu besuchen. Noch steht freilich nicht fest, ob auch im kommenden Jahr dieses Rennen durchgeführt wird: es wäre schade um eine Absage.

Radsport hält jung: Brigitte Krebs, die längst schon gemeinsam mit ihrer Tochter auf dem Rennrad unterwegs ist, hat auch im jugendlichen Alter von 45 Jahren noch nicht genug vom Spitzensport. Einen beachtlichen zwölften Rang konnte mehrfache Ex-Staatsmeisterin in Offenhausen herausfahren.

Ein dickes Lob hatte Matthias Brändle für den Veranstalter übrig: „Respekt, toll, da muss man wirklich weit fahren, um so etwas zu erleben, die gesperrte Strecke ist schon eine Wucht,“ so der Hohenemser, der als Auslandsprofi ja wissen muss, wovon er spricht.

Recht zufrieden war der Steirer Christoph Strasser mit seinem Debüt bei den Elite-Fahrern. Der Race- Across-America –Sieger von 2011 landete auf Platz 23 und damit noch in der ersten Hälfte des Klassements. „Normaler Weise fahre ich nicht so schnell“, lachte er, denn bei seiner kommenden Nonstop-Fahrt Quer durch die USA, die er wieder Mitte Juni in Angriff nimmt, fährt er 22 km/h im Schnitt- das aber eine Woche lang, rund 22 Stunden täglich.

Harald Müllner

Pressebetreuer der Tchibo Top.Rad.Liga 2013

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