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Anna Kiesenhofer - Foto: Arne Mill/ÖRV

Zehnter Platz für Anna Kiesenhofer im Einzelzeitfahren der Straßenweltmeisterschaften in Australien

In ihrem vierten Antritt bei Weltmeisterschaften holte die Straßenolympiasiegerin Anna Kiesenhofer mit dem zehnten Rang ihr bestes Ergebnis im Einzelzeitfahren. Auf dem hügeligen Kurs in Wollongong beendete sie ihre 34,2 Kilometer mit einem Rückstand von 1:56 Minuten auf die Niederländerin Ellen van Dijk, die in Australien ihren Titel erfolgreich verteidigte. Silber sicherte sich etwas überraschend die Lokalmatadorin Grace Brown vor der amtierenden Europameisterin Marlen Reusser aus der Schweiz.

„Ich bin glücklich mit dem Ergebnis. Das ist so das, was ich mir bei einem guten Rennverlauf vorgenommen hatte“, erklärte die 31-jährige Niederösterreicherin, deren Rückstand auf die Fünftplatzierte Leah Thomas aus den Vereinigten Staaten 38 Sekunden betrug. „In der ersten Runde musste ich erst in den Kurs hineinfinden. Ich bin nicht so viel auf meinem Zeitfahrrad gesessen in der letzten Zeit“, schilderte Kiesenhofer weiter.

Mit ihrem Ergebnis war Österreichs Sportlerin des Jahres zufrieden. „Es geht in die richtige Richtung. Ich wusste, dass ich das draufhabe. Ich verspüre viel Potential in dieser Disziplin und ein zehnter Platz auf einem Kurs, der alles andere als zugeschnitten auf mich ist, stimmt mich sehr positiv“, fügte sie an.

Aufgrund eines positiven Coronafalles ihrer Schwester und Zimmerkollegin verpasste Christina Schweinberger ihre Zeitfahrpremiere in Australien. Sie hat sich, wie ihre Schwester und auch ein Mitglied des Betreuerteams in Selbstquarantäne begeben. „Wir hoffen, dass dies die einzigen Fälle bleiben. Intern habe ich sogar strengere Maßnahmen vorgegeben, als es die UCI uns vorgeschrieben hat“, erklärte Stefan Sölkner, der die Leitung der vom Österreichischen Radsportverband entsendeten Mannschaft innehat.

Das gesamte Team wurde mittels Antigen- und PCR-Tests kontrolliert, die Ergebnisse stehen des PCR stehen aber noch aus. Wir haben sofort reagiert und die betroffenen Teammitglieder von den anderen Athleten getrennt. Sie stehen nun unter Quarantäne und wir hoffen, dass dies jetzt die einzigen Fälle bleiben", erklärte Stefan Sölkner. Der aktuelle Juniorennationaltrainer leitet das rot-weiß-rote Aufgebot in Wollongong und ist mit einem weiteren positiven Fall beschäftigt. Denn auch Lukas Pöstlberger, der sowohl im Mannschaftszeitfahren als auch im Straßenrennen nominiert war, sitzt derzeit in Belgien in Quarantäne und kann den Flug nach Australien nicht antreten.

Inwieweit noch Athletinnen und Athleten nachnominiert werden können, wird noch entschieden. „Das ist natürlich absolut nicht der Auftakt, den wir uns erhofft haben mit den positiven Fällen. Ich bin aber stolz auf unser Team vor Ort, dass sich äußerst professionell im Umgang mit dieser sehr schwierigen Situation gezeigt hat. Besonders imponiert hat mir unser junger Trainer Stefan Sölkner, der sehr ruhig und abgeklärt seine Entscheidungen getroffen hat und alles zu jeder Zeit im Griff hatte. Die Koordinierung des Aufgebotes so weit weg von Österreich ist eine große Herausforderung, in Verbindung mit Corona noch größer", erklärte ÖRV-Präsident Harald J. Mayer, der den erkrankten Athleten eine baldige Genesung wünscht: „Und Anna Kiesenhofer möchte ich meinen persönlichen Glückwunsch aussprechen. Sie hat wieder einmal gezeigt, was für eine herausragende Athletin sie ist."

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