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Felix Großschartner / Bora-hansgrohe/Bettiniphoto

Bonjour Le Tour: Das Frankreich-Tagebuch von Felix Großschartner - Teil 9 – Wieder richtig geschnetzelt

Die Tour de France 2020 geht in das Finale der zweiten Woche. Es bleiben anstrengende Tage für Tourdebütant Felix Großschartner, der sich voll in den Mannschaftsdienst für seinen Kapitän Peter Sagan spannt, der in Paris zum achten Mal das Grüne Trikot als bester Sprinter gewinnen will.

Das heißt für den jungen Österreicher viel Tempoarbeit im Feld. Wie das aussieht, beschreibt er in seinem Tourtagebuch:

Hi!

Gestern wurde wieder richtig geschnetzelt von uns. Das heißt, dass wir extrem aufs Tempo gedrückt haben, um die Sprintkontrahenten von Peter, der besser über die Berge kommt als so manch anderer schneller Mann, abzuschütteln. Das ist uns wieder gut gelungen, leider klappte es erneut nicht mit dem Tagessieg.

Mit Lukas Pöstlberger hatte leider einer unserer Teamkollegen einen Defekt und fiel dadurch zurück. Ein Mann weniger, der im Finale noch agieren kann und das ist dann oft entscheidend, wie weit wir unsere Attacke dann durchziehen können. Im Endeffekt hat es dann gut gepasst, leider wurden wir im Finale etwas überrascht.

Für mich persönlich ist die Tour heuer ein Rauf und Runter. Da merke ich, dass es leider nicht die erhoffte Megaform ist. Aber wir werden weiter alles geben, weil Aufgeben tut man einen Brief, aber nicht unsere Tourziele. Unser Tag wird schon kommen, und wenn nicht, dann gibt es 2021 eine Revanche.

Wir waren jetzt in den letzten Tagen schon sehr knapp dran, auch am Freitag mit Maximilian Schachmann und Lennard Kämna, die Zweiter und Dritter bei der Bergankunft in Zentralmassiv wurden. Es kommen für uns noch drei Etappen, wo wir richtig ballern können und es auch tun werden.

Vielleicht probiere ich es auch einmal in die Fluchtgruppe. Es ist richtig kräftezehrend, wenn man den ganzen Tag von vorne fährt. In der Ausreißergruppe scheint es dann gemütlicher den Berg hochzugehen 😉

Bis bald!

Euer Felix!

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