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Nach den weißen Straßen warten die Berge Frankreichs auf Sebastian Schönberger in dieser Woche - Foto: Franz-Renan Joly/B&B Hotels

Die Einsätze von Österreichs Straßenfahrern in dieser Woche im Überblick

Bevor am Wochenende mit Mailand-Sanremo das erste Monument des Jahres am Samstag stattfindet, herrscht viel Betrieb im internationalen Straßenradsport. Mehrere kleinere Rundfahrten stehen am Programm der österreichischen Profis. Hier ein Überblick:

Mit der fünftägigen Tour de Pologne, die zum 77. Mal ausgetragen wird, beginnt die erste Rundfahrt der WorldTour am Mittwoch. Mit Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) und Matthias Brändle (Israel StartUp Nation) finden sich auch zwei heimische Fahrer im topbesetzen Feld. Die Konkurrenz im Kampf um die Gesamtwertung ist groß, so starten unter anderem der aktuelle Giro-Sieger Richard Carapaz (Ineos), der Däne Jakob Fuglsang (Astana), Belgiens junger Überflieger Remco Evenepoel (Decueninck-Quick Step) oder der frühere Weltmeister Rui Costa (UAE Team Emirates). Alle fünf Etappen sind gespickt mit schweren Anstiegen und sehr hügelig.

Für Gregor Mühlberger (Bora-hansgrohe), zuletzt starker Elfter bei Strade Bianche, wartet der italienische Eintagesklassiker Mailand-Turin am Mittwoch. Das älteste heute noch existierende Radrennen, die Premierenaustragung fand 1876 statt, findet 2020 im August statt und auch die Streckenführung wurde verändert und sollte den Sprintern neue Möglichkeiten eröffnen. Mühlberger wird seine Dienste damit dem dreifachen Weltmeister Peter Sagan zur Verfügung stellen. Der Slowake bekommt in Italien starke Konkurrenz, so finden sich Sam Bennett (Deceuninck-Quick Step), Arnaud Demare (Groupama-FDJ), Caleb Ewan (Lotto-Soudal) sowie Matthieu van der Poel (Alpecin-Fenix) unter den Startern.

Ein Kletterhighlight wartet auf das Team Vorarlberg-Santic ab Mittwoch in Frankreich. Sechs Fahrer des vorarlberger Rennstalles nehmen an der Le Tour de Savoie Mont Blanc teil. Fünf schwere Bergetappen rund um Champery, darunter viele bekannte Tour de France-Pässe, die befahren werden, warten dort. 2018 feierte die Mannschaft von Thomas Kofler den zweiten Rang in der Gesamtwertung, nun sollen Alexis Guerin, Roland Thalmann, Colin Stüssi, Jack Burke, Lukas Meiler und Johannes Schinnagel für ein Topergebnis sorgen. „Es werden vier ultraharte Tage mit fünf Etappen, das Profil ist dort nie flach“, erklärte Kofler.

Ebenfalls ein Tourriese steht am Donnerstag am Programm von Sebastian Schönberger (B&B Hotels – Vitalconcept). Der Innviertler startet bei der Mont Ventoux Dénivelé Challenge, einem Eintagesrennen in der Provence, dass zweimal über den kahlen Bergriesen führt. Zweimal wird der Anstieg von Bedoin aus befahren auf den 182 Kilometern. Geht es beim ersten Mal nach dem Chalet Reynard nochmals ins Tal runter, wartet am Ende des Rennens der 20,8 Kilometer lange Schlussanstieg auf den Gipfel auf 1.912 Meter.

Am Freitag beginnt dann für Schönberger eine weitere dreitägige Rundfahrt in Frankreich. Von der Provence geht es ins Jura zur Tour de l’Ain, die mit Topstars wie Egan Bernal oder Chris Froome (beide Ineos) aufwartet. Nach einer hügeligen Auftaktetappe warten zwei harte Bergtage dort.

2018 konnte sich Riccardo Zoidl bei der Tschechien-Rundfahrt in die Siegerliste eintragen. Ein ähnlicher Coup wie damals wird aber sehr schwierig für den Oberösterreicher, der mit seiner Felbermayr Simplon Wels Mannschaft dort am Start steht. „Wir haben gut trainiert in den letzten Wochen und dann schauen wir mal, was wir herausholen können. Eine Sensation wie vor zwei Jahren wird es aber kaum spielen“, blickte der 32-Jährige voraus.

Denn gleich sieben WorldTeams, also Erstdivisionäre im Straßenprofisport haben gemeldet. Darunter findet sich auch das Team Sunweb mit dem Juniorenweltmeister von 2015 Felix Gall. „Wir müssen auf Etappen fahren, das Rennen beginnt mit einem Mannschaftszeitfahren und bei den Kontrahenten wird wohl im Klassement nur ganz schwer was für uns drinnen sein“, erklärte Zoidl weiter, der sich schon auf seinen Straßenauftakt nach der erzwungenen Rennpause freute: „Die Vorfreude auf das erste Straßenrennen ist sehr groß bei mir. Die Etappen sind kupiert und für Ausreißergruppen gut geeignet.“

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