Paracycling News

Wolfgang Steinbichler - Foto: Tim Buitenhuis/EPC2023

Straßenrennen der Para-EM in Rotterdam bringen einmal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze für Österreich

Nachdem die Zeitfahren der Paracycling-Europameisterschaften schon sechs Medaillen für das rot-weiß-rote Team brachten, legten die heimischen Athletinnen und Athleten in den Straßenrennen nochmals nach. Tricyclist Wolfgang Steinbichler wurde Europameister, Ernst Bachmaier sicherte sich im Handbike Silber und Bronze gab es jeweils für Yvonne Marzinke, Franz-Josef Lässer und Thomas Frühwirth, der im Zeitfahren der Klasse H4 Europameister wurde.

Diesmal unterlag der Steirer aber den beiden Franzosen Mathieu Bosredon und Joseph Fritsch im Sprint, holte sich im Straßenrennen wie aber schon vor einer Woche bei den Weltmeisterschaften die Bronzemedaille. „Es war ein sehr schneller Start und es gab immer wieder Attacken, die meisten von mir“, grinste der 42-Jährige, der sich mit Fritsch vom Feld absetzen konnte. Wenig später konnte noch Bosredon aufschließen, während dahinter der Tiroler Alexander Gritsch gemeinsam mit dem Polen Rafal Wilk die erste Verfolgergruppe bildete.

Das Duo schaffte dann auch noch einmal den Anschluss, verlor diesen aber wieder, je länger das Rennen dauerte. Frühwirth versuchte sich von den beiden sprintstarken Franzosen abzusetzen, konnte auf dem flachen Kurs aber das Duo nicht abhängen. So gewann Bosredon vor Fritsch und Frühwirth, dessen Teamkollege Gritsch dahinter Vierter wurde. „Am Ende sind es drei von vier möglichen Medaillen für mich gewesen, dazu ein vierter Rang bei der WM wo nicht einmal eine Sekunde auf Bronze fehlte“, schilderte Frühwirth und blickte auf die letzten Wochen mit den Weltmeisterschaften in Glasgow und den Europameisterschaften in Rotterdam zurück.

Auch Lässer konnte wie Frühwirth seiner WM-Medaille eine EM-Medaille anfügen. Der junge Steirer gewann in Glasgow Silber auf der Bahn und nun in Rotterdam Bronze im Straßenrennen hinter zwei Niederländern. Ähnlich wie Frühwirth kannte auch Lässer nur eine Devise, nämlich Attacke. Schon vom Start weg fuhr der Österreicher an der Spitze des Rennens, bekam dann Begleitung vom späteren Europameister Daniel Abraham. „Zuerst ist er an mich rangefahren, dann kam gleich eine Konterattacke und die ersten Runden glichen einem Einzelzeitfahren. Ich bin dann wieder an ihm rangekommen, aber ein paar Runden vor dem Ende hat er mich dann im Gegenwind stehengelassen“, erzählte Lässer, der dann auch noch von einem zweiten Athleten aus den Niederlanden überholt wurde, aber Bronze ins Ziel retten konnte.

Von Beginn an auf Anschlag fuhr auch Wolfgang Steinbichler, der am Ende trotz eines kaputten Laufrades zur Goldmedaille in der Klasse T2 fuhr. Der Oberösterreicher siegte nach einer Kollision mit einem Kontrahenten und kürte sich erstmals in seiner Karriere zum Europameister. „Es war ein brutal hartes Rennen, aber ich bin natürlich überglücklich mit dem Ergebnis“, freute sich Steinbichler.

Der Wiener Ernst Baichmaier holte Silber in der H1-Klasse und in der C2 der Frauen wurde Yvonne Marzinke Dritte. Knapp an den Medaillen vorbei schrammte die Salzburgerin Cornelia Wibmer, die den vierten Platz in der Klasse H4 der Frauen belegte. Ebenfalls Vierter wurde der Steirer Andreas Zirkl in der C1. Einen neunten Platz gab es durch Wolfgang Schattauer im H2 und Olympiasieger Walter Ablinger landete auf Rang 17 in der stark besetzten H3-Klasse.

Drucken