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Foto: Bettiniphoto/ÖRV

Kilian und Lisa Feursteins Weg im Mountainbike Sport

Im EM-Team der Mountainbiker war auch ein ganz besonderes Geschwister Duo aus Vorarlberg vertreten. Der 19-jährige Kilian und die 17-jährige Lisa Feurstein haben sich schon in jungen Jahren dem Mountainbike Sport verschrieben. Wie sie dazu gekommen sind, was ihre Faszination ausmacht und wie verrückt die beiden nach diesem Sport sind, haben sie erzählt.

Wollen wir ganz zu Beginn anfangen. Wie und wann gab es für euch die ersten Berührungspunkte mit dem Mountainbike Sport?

Kilian: Durch die Eltern eigentlich. Wir waren einmal zuschauen bei einem Rennen bei uns im Ort. Das hat mich dann von Beginn an fasziniert und ich wollte sofort bei selbst mit dabei sein. So bin ich dann auch zum Verein gekommen.

Lisa: Bei mir war der große Bruder der ausschlaggebende Grund. Zu dem schaut man auf und als er bereits Rennen im Verein bestritt, wollte ich es dann auch versuchen. Ich bin dann schon mit fünf Jahren zum Verein gekommen, bin bis jetzt dabeigeblieben und habe immer noch einen großen Spaß am Radfahren.

 

Du sprichst den Spaßfaktor an. Was ist das faszinierende am Mountainbiken? Was genau macht Freude?

Lisa: Es ist eine Kombination aus vielen Faktoren. Zum einen, trainiert man in der frischen Luft und zum anderen kann man sich aussuchen, wohin man fährt. Generell fasziniert mich Outdoorsport sehr, weil es in der Natur immer etwas Neues zu entdecken gibt. Man spürt eine gewisse Freiheit, weil man nicht an eine Halle und gewohnte Umgebung gebunden ist. Die Kombination von der Anstrengung bergauf und der Konzentration bergab, macht mir am meisten Spaß.

Kilian: Bei mir sind es vor allem die Trails, die mir Freude bereiten. Abwärtsfahren macht dann doch mehr Spaß als bergauf. (lacht) Aber wie Lisa schon gesagt hat, ist die Kombination aus beiden Bereichen das Spezielle an diesem Sport.

 

Habt ihr auch andere Sportarten ausgeübt und gab es die Idee diese professioneller zu betreiben oder war immer schon klar der Mountainbike Sport steht an erster Stelle?

Kilian: Ich war früher auch im Schiverein und habe auch dort Rennen bestritten. Auch Triathlon habe ich für eine kürzere Zeit ausgeübt, aber irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, wo man sich auf eine Sache konzentrieren muss. Es ist nicht mehr alles parallel möglich und da habe ich mich dann für das Mountainbike entschieden.

Lisa: Durch unsere Eltern sind wir sehr polysportiv aufgewachsen. Für das bin ich auch sehr dankbar, weil wir so viele Bewegungsgrundlagen früh erlernen konnten. Ich habe auch Triathlon, Schwimmen, Schifahren gemacht, aber wir sind dann beide beim Radfahren hängen geblieben.

 

Wie groß ist der Anteil der Eltern an eurer sportlichen Laufbahn?

Lisa: Ohne der Unterstützung der Eltern wäre es sehr schwierig einen Sport wie Mountainbike auszuüben. Es hat angefangen, dass wir im Verein fahren durften. Weiters sind sie mit uns auf die Rennen gefahren und auch die finanzielle Unterstützung darf man dabei nicht vergessen.

Kilian: Sie waren mit Sicherheit eine große Hilfe. Denn ohne sie würde in diesem Sport gar nichts gehen. Sie opfern sehr viele Wochenenden, fast jedes im Sommer, damit wir bei den Rennen mitfahren können.

 

Kommen wir nun bisschen konkreter zum Sport selbst. Welche Streckentypen, Passagen liegen euch besonders?

Kilian: Bei mir sind es sicher die technischen Passagen, vor allem abwärts, die mir liegen. Kurze Anstiege mag ich auch sehr gerne. Strecken wie Nove Mesto oder auch Haiming, sind meine Lieblingsrennen.

Lisa: Bei mir ist das ähnlich. Ich bin denke ich auch abwärts besser. Steile Anstiege liegen mir weniger. Ich mag es gern, wenn es kupiert ist, mit kurzen aufwärts und abwärts Passagen.

 

Was kann man sich vom großen Bruder abschauen? Wie helft ihr euch gegenseitig?

Lisa: Für mich ist das ein großer Vorteil, dass Kilian denselben Sport ausübt wie ich. Vor allem beim Abwärtsfahren kann er mir sehr weiterhelfen, weil er auf alle Fälle eine Klasse ober mir ist. Ich kann viel von ihm lernen. Dafür bin ich auch sehr dankbar.

Kilian: Ich denke, dass wir beide sehr ähnlich Fahrertypen sind, und da kann ich ihr doch einiges weitergeben, auch von der Linienführung. Wir ergänzen uns da sehr gut.

 

Ist es für euch auch möglich mal nicht an den Mountainbike Sport zu denken? Wenn ja, was macht ihr, um abzuschalten?

Kilian: Viel Freizeit bleibt bei mir nicht mehr. Ich bin jetzt auch Heeressportler. Wichtig ist die Regeneration, für die ich mir dann die Zeit nehme.

Lisa: Ich bin nebenbei noch Schülerin. Das alles unter einen Hut zu bringen ist nicht immer einfach, aber einen gewissen Ausgleich braucht es dann doch. Da gehe ich dann gerne Wandern, Schifahren oder mache Schitouren. Auch mal etwas mit Freunden unternehmen oder kochen und backen gibt mir den nötigen Ausgleich.

 

Sprechen wir noch kurz über die Europameisterschaften hier in Anadia. Wie viel Spaß hat es gemacht? Wie fällt euer Fazit aus?

Lisa: Es hat sehr viel Spaß gemacht auf der Strecke zu fahren, weil mir der Kurs eigentlich ganz gut entgegenkommt. Das Rennen war dann leider nicht wie gewünscht, aber alles in allem hat es Spaß gemacht.

Kilian: Es war eine richtig coole Woche mit dem ganzen Team hier in Portugal. Leider sind die Rennen für uns beide nicht nach Wunsch verlaufen.  Die Strecke hat mir auch richtig gut gefallen. Leider habe ich im Rennen dann nicht den besten Tag gehabt. Die nächsten Aufgaben stehen aber schon bevor.

 

Wie geht es für euch weiter jetzt nach der EM?

Kilian: Nächste Woche geht es nach Lenzerheide zum Weltcup und dann die Woche darauf stehen die Österreichischen Meisterschaften in Hohenems an. Das ist für uns praktisch ein Heimrennen. Wir wohnen mit dem Rad nur 15 Minuten weg von der Strecke. Darauf möchte ich mich vorbereiten.

Lisa: Ich habe jetzt die nächste Woche frei und werde mich für die ÖM vorbereiten, weil ich dort ein gutes Rennen fahren will.

 

Welche Ziele steckt ihr euch für den Rest der Saison und die Zukunft?

Lisa: Ich bin in dieser Saison das erste Mal Juniorinnen. Da gilt es Erfahrungen zu sammeln, vor allem auf internationaler Ebene. Ich versuche so viele UCI-Punkte zu sammeln wie möglich und will einfach weiter Spaß haben am Radfahren.

Kilian: Ich bin auch in meinem ersten Jahr in der U23 Kategorie. Da gilt es für mich auch UCI-Punkte zu sammeln, um in der Startliste nachvorzukommen. Ziel ist bei den ÖM eine Medaille zu holen und im Weltcup weiterhin solide Leistungen einzufahren. 

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