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David Trummer und Andreas Kolb (Credit: Miha Matavz/ÖRV)

Doppelsieg durch Kolb und Trummer bei der Downhill Europameisterschaft in Maribor

Der Pohorje in Maribor strahlte am Samstag mit den rot-weiß-roten Athletinnen und Athleten um die Wette. Denn beim Finale der Downhilleuropameisterschaften durften insgesamt vier Medaillen bejubelt werden. Andreas Kolb und David Trummer sorgten bei der Elite für einen österreichischen Doppelerfolg. Der Schladminger Kolb krönte sich dabei zum Europameister. Bereits am Vormittag jubelte Lina Frener über den Titel in der U15 Klasse. Gemeinsam mit ihrer Teamkollegin Rosa Zierl, die den dritten Platz erreichte, durften auch sie die österreichische Bundeshymne hören.

Schon das erste Rennen des Tages brachte zwei Medaillen für das österreichische Downhill Team. Die 14-jährige Vorarlbergerin Frener kürte sich nach einer grandiosen Leistung zur neuen Europameisterin. „Es ist einfach nur cool im Moment grad. Ich weiß gar nicht genau was ich sagen soll. Die Strecke war heute ein bisschen nasser, der Grip war aber supergut. Ich bin richtig happy“, schilderte die neue Trägerin des EM-Trikots ihre Emotionen. Sie hätte mit einer Siegerzeit von 3:49,40 auch bei den Juniorinnen den zweiten Platz geholt. Die Titelverteidigerin aus Tirol, Zierl konnte nach einem Trainingssturz am Morgen, nicht ganz ihre Leistung abrufen. Mit der Bronzemedaille um den Hals hängend, konnte sie allerdings wieder lachen und gut mit ihrer Leistung leben.

Bei den männlichen Vertretern in den Kategorien U15 und U17 lieferten die Gebrüder Vogl die besten österreichischen Leistungen. Der 13-jährige Xaver belegte bei den U15 eine guten 15. Platz. „Es war voll cool und ich finde die Strecke richtig super. Ich habe versucht einen sicheren Lauf ohne Sturz runterzufahren und das ist mir super gelungen“, erzählte der Tiroler. Dahinter fuhren Aris Fritsch und Felix Frasl die Plätze 18 und 22 ein.

In der Kategorie der U17 belegte Oliver Vogl einen ausgezeichneten sechsten Rang, obwohl er während der Fahrt ein kleines Problem mit dem Material hatte. „Es ist keine schlechte Platzierung. Wenn man aber weiß, dass noch mehr drinnen gewesen wäre, ist das natürlich schade“, resümiert der Vizeeuropameister der U15 aus dem letzten Jahr sein Abschneiden. Weitere Spitzenplätze gab es für Marco Fender und Julian Koch, die auf den Rängen elf und zwölf landeten. Letzterer hatte Pech und musste nach einem Sturz in der letzten Kurve die Hoffnung auf eine Top Ten Platzierung begraben.

Am Nachmittag legten die Profis nach. Bei den Männern entwickelte sich der erwartete Kampf zwischen Österreich und Frankreich. Kolb und Trummer konnten mit genialen Läufen auf dem sehr harten und löchrigen Kurs am Pohorje die Oberhand behalten. Am Ende trennte die beiden Österreicher in einer knappen Konkurrenz nur 61 Hundertstel. Kolb bezwang den Berg mit einer Siegerzeit von 3:03,33. „Ich hätte nicht gedacht, dass es sich ausgeht. Ich bin überglücklich gerade. Ich hätte damit gerechnet, dass David mich auf einer seiner Lieblingsstrecken im Griff hat. Es sieht zurzeit aus, dass es echt gut funktioniert bei mir“, schildert der frischgebackene Europameister seine Gefühlswelt.

Trotz eines kleinen Missgeschicks im oberen Teil reichte es für den Titel. „Gleich in der dritten Kurve habe ich einen Fehler gemacht. Das hat mich dann wachgerüttelt. Von da an war es dann ein richtiger sauberer Lauf. Vielleicht fast etwas zu verhalten, aber das ist für diese harte Strecke vielleicht genau das richtige“, beschreibt der 26-jährige seine Goldfahrt. Ähnlich ist es Trummer ergangen, der auch im oberen Teil einen Fehler in seine Fahrt eingebaut hatte. „Ich habe gleich im oberen Teil etwas Zeit verloren. Die Bedingungen waren richtig hart. Ich bin aber super zufrieden mit dem zweiten Platz. Ein Podium war das erklärte Ziel. Für den Andi freut es mich extrem.“, resümierte der 28-jährige Steirer sein Rennen.

Hinter den beiden heimischen Athleten landete der Franzose Benoit Coulanges vor zwei weiteren Teamkollegen auf Rang drei. „Ganz genau weiß ich es nicht, wie wir die Franzosen schlagen konnten. Aber wir sind beide richtig stark hier in Maribor und das Nationalteamtrikot beflügelt zusätzlich“, erklärte Kolb das Erfolgsrezept. Trummer gab eine Kampfansage ab: „In Zukunft sollten wir das bei den Weltcups auch ähnlich machen um die Franzosen hinter uns zu lassen“. Die weiteren Österreicher landeten mit Noah Hoffmann, Maximilian Oberhofer und Christof Stulik auf den Plätzen 14, 23 und 31.

Bei den Frauen und den Junioren gab es zwei weitere Top Ten Platzierungen. Beim Sieg der Lokalmatadorin Monika Hrastnik, fuhr die noch etwas angeschlagene Marlena Neißl einen guten zehnten Platz ein. Der Trainingssturz am Freitag hatte noch Spuren hinterlassen. „Es ist definitiv nicht so gut gegangen wie erhofft. Vor allem mental war es nach dem Sturz etwas schwierig. Nichtsdestotrotz habe ich mein Bestes gegeben und kann mir nichts vorwerfen. Den Umständen entsprechend kann ich damit leben“, resümiert die Dritte der österreichischen Meisterschaften ihren Lauf.

Ebenfalls auf dem zehnten Platz klassierte sich Sebastian Weinhandl bei den Junioren. „Ich bin richtig zufrieden mit dem Lauf. Einen Fehler habe ich eingebaut, weil ich mit dem Lenker fast in einer Matte hängen geblieben wäre. Es hat aber richtig viel Spaß gemacht da runterzufahren“, schildert der Südoststeirer seine Eindrücke nach dem Rennen. Abgerundet wurde das Ergebnis aus österreichischer Sicht mit den Rängen 14 und 26 von Maximilian Heck und Jacob Mikol.

Impressionen: (Credit: Miha Matavz/ÖRV)

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