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Foto: Armin Küstenbrück/EGO Promotion/ÖRV

Österreichs Downhiller bleiben ohne Medaille in Val di Sole

Mit guten Chancen auf Topplatzierungen hoffte das rot-weiß-rote Downhill-Team auf einen ähnlichen Medaillenregen wie vor einem Jahr bei den Heimweltmeisterschaften in Saalfelden-Leogang. Doch in Val di Sole, bei den Mountainbike-Titelkämpfen von 2021 blieben sie ohne Top3-Platz. Bei den Männern wurde der Silbermedaillengewinner von 2020, der Steirer David Trummer Achter, bei den Frauen landete Valentina Höll nach einem Sturz auf Rang zwölf.

"Leider hatte ich mit einem schleichenden Platten zu kämpfen. Dadurch konnte ich in der zweiten Rennhälfte nicht mehr so meine Linie halten, wie ich es geplant hatte. Mit einem Top Ten Platz bei dieser starken Konkurrenz kann ich zufrieden sein", schilderte Trummer, der vor einem Jahr sensationell Vizeweltmeister wurde. Auf dem "Black Snake" Kurs in Val di Sole zeigte der 27-Jährige eine starke, fast fehlerfreie Fahrt, konnte aber aufgrund seiner technischen Probleme nicht ganz um die Medaillen mitreden.

Gold holte sich der 39-jährige Altmeister Greg Minnaar aus Südafrika. Die lebende Legende des Downhillsports kürte sich zum vierten Mal in seiner Karriere mit dem Regenbogentrikot. Zuletzt hatte er 2013 in seiner Heimat Pietermaritzburg den Weltmeistertitel erobert. Silber ging an den Franzosen Benoit Coulanges, Bronze an den Australier Troy Brosnan.

Andreas Kolb wurde starker Elfter. "Es war eine starke Fahrt, vor allem im unteren Teil. Leider hat es nicht ganz mit den Top Ten gereicht, aber wenn ich mir Minnaar so ansehe, dann wird meine Zeit noch kommen", schmunzelte der Steirer im Hinblick auf den frischgebackenen Weltmeister aus Südafrika.

Mit einer absoluten Topzeit bei der zweiten Zwischenzeit endeten die Hoffnungen von Valentina Höll mit einem Sturz im dritten Sektor der anspruchsvollen Abfahrt in Val Di Sole. Die junge Salzburgerin hatte in der Qualifikation die Bestzeit gesetzt, ein kleiner Fehler kostete ihr die Chance auf ihre erste Elitemedaille. Bei den Juniorinnen wurde sie zweimal Weltmeisterin 2018 und 2019.

Auch im Nachwuchs hatte der Österreichische Radsportverband berechtigte Hoffnungen auf eine Spitzenplatzierungen, aber auch in diesen Klassen warf der schwere "Black Snake"-Kurs die in der Qualifikation so starken Sophie Gutöhrle und Noah Hoffmann ab. Vor einem Jahr jubelte die Oberösterreicherin über Silber und in Val di Sole wollte sie noch einen draufsetzen.

"Ich habe mich extrem gut gefühlt und bin voll auf Angriff gegangen. Die Goldmedaille war das große Ziel und dafür musste ich ans Limit gehen. Und dann reicht ein kleiner Fehler und du hast nichts", resümierte sie. Sie konnte ihr Rennen nach dem Malheur zwar fortsetzen, erreichte die Ziellinie aber mit Verspätung als Elfte.

In genau derselben Kurve wie Gutöhrle warf auch ihr Landsmann Noah Hofmann seine Hoffnungen auf ein Topresultat weg. Er stürzte ebenfalls und rollte auf Rang 43 ins Ziel: "Leider habe ich etwas zu viel riskiert und bin dann abgeflogen. Es ist nichts passiert, aber natürlich war es ärgerlich." Einen Platz vor ihm fand sich sein steirischer Teamkollege Lorenz Rieger, der durch den Sturz eines Fahrers vor ihm durch eine Rote Flagge gestoppt wurde. Rieger verzichtete dann aber auf einen Re-Run, nachdem er fast schon die ganze Strecke in den Beinen hatte und aufgrund der Anstrengung kein Risiko mehr eingehen wollte.

"Mit drei Medaillen können wir eine sehr zufriedene Bilanz ziehen und haben das Ergebnis von Saalfelden-Leogang aus dem Vorjahr egalisiert. Heute wollte es für unsere Downhiller nicht sein, aber wir haben in allen vier Klassen um Spitzenplätze mitgekämpft und unterstrichen, dass wir auch in dieser Sparte sehr konkurrenzfähig sind", erklärte ÖRV-Sportdirektor Christoph Peprnicek abschließend.

Ergebnisse:
Downhill Elite Männer:
GOLD: Greg Minnaar (RSA) 3:28.963
SILBER: Benoit Coulanges (FRA) + 0.227
BRONZE: Troy Brosnan (AUS) + 0.441
8. David Trummer (AUT) + 3.160
11. Andreas Kolb (AUT) + 5.038

Downhill Elite Frauen:
GOLD: Myriam Nicole (FRA) 4:06.243
SILBER: Marine Cabirou (FRA) + 4.827
BRONZE: Camille Balanche (SUI) + 6.099
12. Valentina Höll (AUT) + 22.579
21. Marlena Neissl (AUT) + 49.374

Downhill Junioren:
GOLD: Jackson Goldstone (CAN) 3:37.097
SILBER: Jordan Williams (GBR) + 1.812
BRONZE: Lachlan Stevens (NZL) + 3.560
42. Lorenz Rieger (AUT) + 2:10.141 (Rote Flagge)
43. Noah Hofmann (AUT) + 3:13:236 (gestürzt)

Downhill Juniorinnen:
GOLD: Izabela Yankova (BUL) 4:30.865
SILBER: Kine Haugom (NOR) + 10.844
BRONZE: Gracey Hemstreet (CAN) + 13.245
11. Sophie Gutöhrle (AUT) + 39.525 (gestürzt)

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