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Foto: Marc Zeiringer/ÖRV

Historisches Gold für Schmidbauer

Mit knapp 24 Stunden Verspätung holte sich Maximilian Schmidbauer am Montag die ersehnte Goldmedaille des Sieges im Punkterennen bei der Rad-EM in Portugal ab. Als erster Österreicher gewann er den U23-Europameistertitel auf der Bahn. Tim Wafler, Silbermedaillengewinner im Scratch, zeigte ein weiteres Mal eine starke Leistung und fuhr im Olympischen Omniumbewerb auf den vierten Rang.

Eine Nacht musste Schmidbauer warten, bis das Ergebnis dann endlich von offizieller Seite bestätigt wurde. Der Wiener konnte sich am Ende mit dem Minimalvorsprung von einem Punkt mit 64 Zählern vor dem Portugiesen Diogo Narciso durchsetzen. Dritter wurde der Franzose Gregory Pouvreault. „Ich realisiere es noch nicht ganz muss ich sagen. Jetzt wo es endlich fix ist, ist es natürlich unglaublich, auch wie viele Reaktionen ich bekomme. Ich bin einfach überwältigt“, schildert der frischgebackene Champion seine Eindrücke.

Bei einer stimmungsvollen Siegerehrung am Abend durfte Schmidbauer sich dann auch das ersehnte Europameistertrikot überziehen und die Goldmedaille entgegennehmen. Die erste für den 20-Jährigen. „Es ist immer noch surreal in so einem Trikot jetzt dazustehen. Wer hätte das je gedacht“, meinte Schmidbauer.

Dies war überhaupt der erste Europameistertitel in der Klasse U23 für Österreich auf der Bahn. Ein Titel, der in die rot-weiß-roten Geschichtsbücher eingeht und durch den turbulenten Rennverlauf und von Fehlentscheidungen der Jury erst sehr spät feststand. „Das habe ich gar nicht gewusst, dass ich der erste bin. Das ist natürlich eine große Ehre für mich“, erklärte Schmidbauer Ein großer Anteil des Erfolges geht auch an das gesamte Trainerteam um Frederic Dahmen, Andreas Graf und Dieter Simon. Österreich darf damit nach der Silbermedaille von Tim Wafler im Scratch bereits über die zweite Medaille jubeln.

Für die U23 Athletinnen und Athleten stand am Montag das Omnium auf dem Programm. Bestehend aus den Disziplinen Scratch, Temporennen, Ausscheidungsrennen und Punkterennen gilt dieser Bewerb als Königsdisziplin im Bahnradsport. Wafler konnte mit dem vierten Rang, nach seiner Medaille im Scratch ein weiteres Mal überzeugen. „Es war eigentlich wieder ein Traumtag. Im ersten Rennen waren die Beine noch etwas müde, aber dann gings immer besser. In einer olympischen Disziplin vorne zu sein ist richtig schön. Deshalb freue ich mich über den vierten Platz fast mehr als über meine Medaille im Scratch“, verriet der 20-jährige Wiener.

Nach einer guten Zwischenplatzierung, mit Platz sechs nach den ersten beiden Rennen, konnte er sich im Ausscheidungsrennen und im abschließenden Punkterennen noch auf den vierten Platz nachvorne kämpfen. „Ich bin hier hergekommen zur EM und wäre nur das Scratch gefahren und jetzt habe ich diesen vierten Platz im Omnium. Das hat, denke ich schon länger keiner mehr geschafft. Das macht mich sehr happy“, erzählt Wafler. Der Sieg ging an den Briten Oscar Nilsson-Julien.

Gschwentner erreichte in ihrem Omnium trotz einiger Wunden, die die beiden Stürze am Donnerstag und Sonntag hinterlassen haben, einen soliden 16. Platz. „Es war ein richtiger Krampf heute. Ich hätte mir viel mehr erhofft, aber aufgrund der Schmerzen ist leider nicht mehr drinnen gewesen“, erklärte die 18-jährige Tirolerin. Den Europameistertitel holte sich die Belgierin Shari Bossuyt.

Raphael Kokas, ebenfalls aufgrund einer Erkältung etwas geschwächt, erreichte im Punkterennen der Junioren den neunten Endrang. „Insgeheim hätte ich mir natürlich mehr erhofft. Aufgrund der Umstände war es allerdings nicht so schlecht. Die nächsten Aufgaben, zum Beispiel die WM stehen schon bereit. Darauf möchte ich mich vorbereiten“, meint der 17-jährige Wiener. Über den ersten Platz durfte sich der Brite und Sohn von Bradley Wiggins, Ben Wiggins freuen.

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