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Graf/Müller im Olympischen Madison-Rennen - Foto: ÖOC/Gepa-Pictures

Graf/Müller verpassen angepeiltes Top-8-Ergebnis im Madison auf der Bahn

Nach einer Pause von 17 Jahren qualifizierten sich mit Andreas Graf und Andreas Müller erneut zwei Bahnspezialisten für Olympische Spiele. Nachdem Müller im Omnium vor zwei Tagen Rang 18 belegte, klappte es auch im Madison nicht mit einem Spitzenergebnis für die früheren Europameister. Das Duo wurde 17 Runden vor Ende von der Jury mit einer Runde Rückstand auf die Konkurrenz aus dem Rennen genommen.

Einen Top-8-Platz hatte sich die erfahrene Paarung als Ziel gesetzt. Mit dem 41-jährigen Müller und dem Geburtstagskind Graf, der ausgerechnet bei seinem Debüt seinen 36. Geburtstag feierte, schickte der Österreichische Radsportverband sein dienstältestes Duo ins Rennen über 200 Runden. Dieses wurde extrem schnell gefahren und mit einem Schnitt von fast 60 Stundenkilometer war es das schnellste Madison-Rennen in der Geschichte von Olympischen Spielen.

Keiner einzigen Mannschaft gelang ein Rundengewinn und am Ende gewannen die Favoriten Lasse Norman Hansen und Michael Morkov die Goldmedaille vor Großbritannien und Frankreich. Österreichs Duo wurde nach einem Rundenverlust zur Rennmitte dann von der Jury vorzeitig aus dem Rennen genommen. Ein ähnliches Schicksal erlitten unter anderem die starken Paarungen von Australien oder den Vereinigten Staaten, die gemeinsam mit Österreich, Irland und Kanada im offiziellen Resultat alle auf Rang 12 geführt wurden.

„Wir hatten mit den Top acht ein klares Ziel, dass wir verfehlt haben. Es wäre aber drinnen gewesen“, meinte Müller, der bei den Olympischen Spielen sein letztes Rennen bestritt. Eigentlich wollte der gebürtige Deutsche vor eineinhalb Jahren schon bei der Heim-WM in Berlin sein Rad an den Nagel hängen, doch die geschaffte Olympiaqualifikation sowie die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio um ein Jahr sorgten für eine Verlängerung der langen und erfolgreichen Karriere.

„Deshalb sind die Gefühle auch sehr gemischt. Zum einen bin ich traurig, weil wir unser Ziel verfehlt haben. Auf der anderen Seite waren es schöne Momente, dass wir uns nach so langer Zeit endlich wieder für Spiele qualifiziert haben“, resümierte der 41-Jährige, der nun das Zepter an die nächste Generation übergeben will. „Wir hoffen, dass wir der nächsten Generation Antrieb geben, denn wir haben starke Nachwuchsfahrer, die jetzt im Hinblick auf die nächsten Spiele aufgebaut werden müssen“, fügte er an. Müller wird auch bei der Schlussfeier die österreichische Fahne tragen.

„Es ist nicht nur die Hommage an eine große Karriere, sondern auch an den österreichischen Radsport. Denn wir stellten mit acht Athleten das größte Aufgebot der heimischen Fachverbände, was angesichts der schwierigen Qualifikationsrichtlinien im Radsport ein tolles Ergebnis ist. Diese Plätze wollen wir im Hinblick auf die nächsten Spiele ausbauen und halten“, resümierte ÖRV-Sportdirektor Christoph Peprnicek.

Ergebnis Madison Männer:
GOLD: Michaem MORKOV/Lasse NORMAN HANSEN (DEN) 43 Punkte
SILBER: Ethan HAYTER/Matthew WALLS (GBR) 40
BRONZE: Benjamin THOMAS/Donavan GRONDIN (FRA) 40
12. Andreas GRAF/Andreas MÜLLER (AUT)   DNF

Galerie:

0807 Bahn 01

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Fotos: OÖC/Gepa-Pictures

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