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Foto: Reinhard Eisenbauer/ÖRV

Rainer Kepplinger fehlten bei eSports-WM 200 Meter zum großen Coup

Der Oberösterreicher Rainer Kepplinger zeigte bei der zweiten Austragung der eSports-Weltmeisterschaften im Radsport, welche auf der Online-Plattform ZWIFT ausgefahren wurden, ein starkes Rennen. 16 Kilometer vor dem Ziel setzte er sich mit fünf Kontrahenten vom Feld ab. Im Schlussanstieg fuhr er dann seinen Fluchtgefährten davon, wurde aber 200 Meter vor dem Ziel noch eingeholt und landete schlussendlich auf einem starken siebten Rang.

„Leider war der Anstieg am Ende doch zu hart und die Verfolger haben mich noch eingeholt. Insgesamt bin ich mit meiner Form und dem siebten Platz bei meiner ersten WM sehr zufrieden“, erklärte der 23-jährige Waldinger. Zu Beginn der Coronazeit kam er zum digitalen Radsport, gewann gleich auf Anhieb sein erstes Rennen bei der heimischen e-Liga und der gelernte Ruderer erntete nicht nur viel Respekt, sondern erarbeitete sich auch einen Vertrag bei Hrinkow Advarics Cycleang, für die er in der vergangenen Saison seine ersten Profiradrennen bestritt.

Kepplinger, der für seine starken Wattwerte bekannt ist, war neben Ex-Profi Stefan Kirchmair einer der beiden rot-weiß-roten Vertreter der zweiten eSports-Weltmeisterschaften, die vom Weltradsportverband UCI auf der digitalen Trainings- und Rennplattform ZWIFT organisiert wurde. Doch sein Tiroler Teamkollege zog sich in der Woche vor dem Rennen eine Wirbel-Fraktur zu und musste so seinen Start zurückziehen. Bei den Frauen musste die Steirerin Katharina Machner aufgrund einer Corona-Erkrankung auf ihre Teilnahme verzichten.

So hielt Kepplinger als einziger ÖRV-Starter die rot-weiß-roten Fahnen im digitalen Rennen hoch und das eindrucksvoll. Der Oberösterreicher fand sich ständig im Spitzenfeld. „Man hat vom Start weg gemerkt, dass die Leistungsdichte sehr groß war. Die ersten Anstiege hat sich nicht viel getan und wir waren noch eine richtig große Gruppe“, berichtete der 24-Jährige, der in Steyr sein Rennen bestritt, im Geschäft seines Teams Hrinkow Advarics Cycleang.

„Ich hatte nicht geplant in eine Ausreißergruppe zu gehen, aber spontan habe ich gemerkt, dass sich ein paar starke Fahrer lösen wollen und bin mitgegangen“, so Kepplinger, der gemeinsam mit fünf Kontrahenten sich bis zu 20 Sekunden vom Feld der Favoriten lösen konnte. Kilometer um Kilometer konnte das Sextett den Vorsprung bis zur finalen Steigung am Knickerbocker-Kurs im virtuellen New York halten: „Dann habe ich alles aus mir rausgeholt.“

Kepplinger setzte sich von seinen Mitausreißern ab und stürmte dem Regenbogentrikot entgegen, doch 200 Meter vor der Ziellinie zog der deutsche Titelverteidiger Jason Osborne, im letzten Bergaufstück, noch am Österreicher vorbei. Aber sogar Osborne, wie Kepplinger ein Ruderer, der in den Radsport gewechselt ist und im letzten Jahr als Stagiare bei QuickStep-Alpha Vinyl in Belgien unter Vertrag stand, wurde nochmals eingeholt. Am Ende feierten die beiden Australier Jay Vine und Freddy Ovett einen Doppelsieg für ihr Land. Osborne wurde Dritter, für Kepplinger gab es einen tollen siebten Rang.

Ergebnisse:
GOLD: Jay Vine (AUS) 1:15.41
SILBER: Freddy Ovett (AUS) + 0.01
BRONZE: Jason Osborne (GER) + 0.01
7. Rainer Kepplinger (AUT) + 0.03

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